Unser
Geld heute
Geld beeinflusst unser aller Leben tagtäglich und auf vielfältige Art und Weise, mal bewusst und mal unbewusst.
Doch was ist Geld eigentlich genau und worin liegen die Probleme?
In Worten
Prof. John Kenneth Galbraith,
Weltberühmter Ökonom
Harvard University
"Der Prozess, durch den Banken Geld schöpfen,
ist so simpel, dass der menschliche Geist davon abgestoßen ist."
ZU UNBEKANNT
Alexander Dibelius,
Ehemaliger Deutschlandchef Goldman Sachs
„Private und börsennotierte Institute haben
keine Verpflichtung,
das Gemeinwohl
zu fördern.“
ZU UNVERANTWORTLICH
Prof. Thomas Mayer,
Ex-Chefvolkswirt
Deutsche Bank
“Wer in diesem Geschäft arbeitet ist so im Geschäftsalltag involviert, dass das Konzeptionelle gar nicht in den Blick kommt.“
ZU KOMPLEX
In Zahlen
Das Geld heute ist nicht nur zwischen Arm und Reich sowie Nord und Süd extrem ungleich verteilt, sondern wird auch extrem ungleich erzeugt sowie verwendet. Anbei nur ein kleiner Auszug:
alle 5 Sekunden
stirbt ein Kind an Hunger [UN, Jean Ziegler]
ca. 6 Milliarden $
würde es laut UN Hilfswerk kosten den Welthunger jedes Jahr zu bekämpfen [UN]
6 Menschen
besitzen heute so viel wie 3.800.000.000 Menschen [Oxfam]
1.800 Milliarden $
sind die offiziellen Rüstungsausgaben der Staaten weltweit [SIPRI]
147
Finanzgesellschaften und Banken kontrollieren 40% aller Unternehmen [Studie: The Network of Global Corporate Control 2011]
80 Billionen $
umfasst jährlich das weltweite Bruttosozialprodukt
22 Billionen $
verwalten die drei größten Vermögensverwalter der Welt alleine jedes Jahr [Vanguard, State Street und Blackrock]
307 Billionen $
Globale Verschuldung 2022 [McKinsey]
>800 Billionen $
zirkulieren schätzungsweise jedes Jahr am Derivatemarkt [BIS]
1%
der heutigen Geldmenge gab es 1980
Wie 1913
die heutige Reichtumsverteilung in Deutschland ist wie vor über 100 Jahren
[Zeit Online]
1 Millionen = 1.000.000
1 Milliarde = 1.000 Millionen
1 Billionen= 1.000 Milliarden
Doch was ist
Geld?
Innerhalb einer arbeitsteiligen Gesellschaft hat Geld klassisch drei Grundfunktionen:
1) Öffentliches Tauschmittel [Kaufen]
2) Wertaufbewahrungsmittel [Sparen]
3) Recheneinheit [Verrechnen]
Die sind jedoch nur ein kleiner, technischer Auszug. Es gibt bei weitem mehr, vielschichtigere und spannendere.
1. Menger'sche Definition: Geld wird als ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel betrachtet, das den Austausch von Gütern und Dienstleistungen erleichtert.
2. Keynesianische Definition: Geld wird als das, was allgemein in einem Land als Tauschmittel akzeptiert wird, betrachtet, einschließlich Währung, Münzen und Sichtguthaben.
3. Fisher'sche Definition: Geld wird als alles betrachtet, was allgemein als Zahlungsmittel und Zahlungsmittelakzeptiert wird.
4. Marxistische Definition: Geld wird als eine Ware betrachtet, die den Wert aller anderen Waren misst und vermittelt.
5. Monetaristische Definition: Geld wird als Mittel zur Erleichterung von Transaktionen, zur Speicherung von Wert und als Recheneinheit betrachtet.
6. Chartalistische Definition (von Georg Friedrich Knapp): Geld wird als das vom Staat geschaffene Rechtsmittel zur Erfüllung seiner Verbindlichkeiten betrachtet.
Kulturtechnik
Am obigen Facettenreichtum an Definitionen wird eines bereits ganz deutlich: Geld ist so viel mehr als ein Tauschmittel oder eine Verrechnungseinheit. Und auch größer als nur Wirtschaft.
Es beeinflusst unser aller Leben auf vielschichtige Art und Weise: Denn, Geld ist eine Kulturtechnik, die unserem Zusammenleben Richtung und Rahmen gibt. Oder genauer gesagt, geben kann. Geld setzt Rahmenbedingungen, die weit über ökonomische Sphären hinausgehen. Es setzt Anreize für Kooperation oder Konkurrenz.
Warum brauchen wir also
eine Landkarte?
Wer sich bewegen will, braucht eine Landkarte
Den allermeisten Menschen ist bis heute nicht klar, welche Rolle das Geld in unserer Gesellschaft einnimmt. Warum es fehlerhaft konstruiert ist und einer fundamentalen Veränderung bedarf. Rom ist die Vision eines „besseren“, gemeinwohlorientierten Geldsystems. Die Wege dorthin sind die unterschiedlichen und viel diskutierten Geldreformvorschläge, welche die meisten bis heute nicht verstehen, geschweige denn einordnen können … es braucht eine Landkarte.
Doch warum ist es überhaupt notwendig, nach Rom aufzubrechen?
Wo liegen die
Probleme?
Aus Geld mehr Geld machen
Geld arbeitet nicht, sondern Menschen.
Kapitalakkumulation und leistungslose Einkommen (=Aneignung) sind in unserem heutigen Geldsystem unvermeidbar und verteilen jährlich über Zinsen, Dividenden und Bodenrenten Milliardenbeiträge um und sind der große Treiber von Ungleichheit im heutigen System.
Sozial-ökologische Krise und Wachstumszwang
Geld wird nach Renditeaspekten und nicht nach sozial-ökologischem "Nutzen" vergeben. Auf Kosten der Natur und der Gesellschaft werden immer mehr und mehr Güter produziert, Ressourcen geplündert und Mensch und Natur ausgebeutet. Daher ist die gegenwärtige Geldordnung nicht vereinbar mit einer nicht-wachsenden steady-state Wirtschaft, sondern es gibt nur die Wahl zwischen Wachstum und Wohlstand einiger oder Wirtschaftskrise und Rezession.
Fehlende Demokratisierung
Die Entscheidungsprozesse rund um unser Geld und im Finanzwesen sind undurchsichtig und wenig transparent. Dies führt zu einer Konzentration finanzieller Macht in den Händen weniger, während die Bedürfnisse und Interessen der breiten Bevölkerung vernachlässigt werden.
Spekulation statt Realwirtschaft
Das meiste Geld aus der heutigen Geldschöpfung fließt nicht in die wertschöpfende Realwirtschaft - geschweige denn in nachhaltige und sozial-ökologische Projekte - sondern in Vermögenswerte und Spekulation. Insbesondere der Handel mit Vermögenswerten ist ein höchst profitables und pervertiertes Geschäft, wenn dort durch Kreditausweitung und Hebelungen Blasen erzeugt werden, mit gigantischen Gewinnen.
„too big to fail“ – Sozialisierung von Verlusten
Die bestehende Geldordnung ist ungerecht und illegitim, besonders im Hinblick auf die Staatsgarantien für große Banken und Finanzinstitute in selbst verursachten Krisen - also die Sozialisierung von Verlusten, bei gleichzeitiger privater Aneignung von Gewinnen und Renditen.
Kompliziert und unverständlich
Das Geldsystem ist komplex und für die meisten Menschen nicht verständlich. Zeitgleich erfolgt nahezu keine monetäre, ökonomische Bildung. Umso schwieriger ist es, sinnvolle Politik zu machen und angemessene Reformen oder auch nur Finanzmarktregulierungen umzusetzen.
Rechtliche Unklarheit & Systemische Instabilität
Unser Geld ist rechtlich nicht klar geregelt, damit nicht transparent und auch nur schwer regulierbar. Die Banken- und Finanzsysteme sind im Kern instabil konstruiert, sodass es immer wieder zu Zyklen von Blasen und Krisen mit katastrophalen sozialen Folgen kommt.
Wer viel hat, dem wird gegeben
Wer viel Kapital hat, bekommt leicht mehr und somit einen privilegierten Zugang zu Ressourcen, Unternehmen, Immobilien und anderen Wertanlagen. Mit neuem Kreditgeld wird "gehebelt" und das bestehende Vermögen weiter ausgebaut. Frei nach dem Motto: Die erste Million ist die Schwierigste.
Eine detailliertere Analyse findest Du
im Text von Klaus Simon
In einer Welt, in der weiterhin Menschen verhungern, jedoch nahezu unendlich viel Geld "für" Krieg zur Verfügung steht, kann etwas aus gesamtheitlicher Sicht nicht stimmen.
Die Läden sind voller Waren, aber viele Menschen können sich diese einfach nicht leisten. Wie viel Essen wird von Supermärkten weggeworfen, während Menschen hungrig bleiben?
Die zur Verfügung stehende Geldmenge wird immer größer, die meisten jedoch inzwischen immer ärmer. Wie können einige Wenige dennoch so unbegreiflich reich sein - und sogar immer reicher werden?
Für die Kinder und die Alten - in Bildungseinrichtungen, Pflegeheimen und Krankenhäuser - scheint nie genügend Geld da zu sein. Für Kriege und Waffen oder die Rettung von Banken, Finanzinstituten und dem Finanzcasino jedoch fast immer?
Worauf müssen wir zukünftig
Antworten finden?
Um die oben genannten Ungleichgewichte besser zu verstehen, müssen auch die Grundlagen unseres Geldes untersucht werden:
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Was ist Geld und wozu dient es uns?
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Darf aus viel Geld noch mehr Geld "gemacht" werden?
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Wer soll unser Geld erzeugen?
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Nach welchen Kriterien?
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In welcher Menge und Form?
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Welche Vision und Werte liegen dem zugrunde?
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Wie kontrollieren wir das Geld und seine Institutionen?
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Wie können wir das Geld – als Kulturtechnik oder soziale Technologie – an unsere Bedürfnisse anpassen?
Hier auf Lösungen findest Du
mutige und zukunftsweisende Antworten