Demokratisch
In der klassischen Politikwissenschaft gibt es drei gängige Legitimationsprinzipien. Bereits die Anwendung eines der drei Prinzipien kann dabei als demokratische Legitimation verstanden werden. Im Zukunftsrat Geld ist nur das zeitgleiche Sicherstellen aller drei Prinzipien hinreichend für eine Demokratisierung & Legitimation.
3 Bausteine demokratischer Legitimation
Demokratie und Geld spielen eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft und beeinflussen maßgeblich das Wohlergehen der Bürger sowie die Verteilung von Ressourcen. Um sicherzustellen, dass das Geldsystem dem Gemeinwohl dient und demokratisch legitimiert ist, müssen drei grundlegende Legitimationsprinzipien erfüllt sein: Input, Throughput und Output.
1. Input-Legitimation: Die Input-Legitimation basiert auf dem normativen Prinzip der Zustimmung der Beherrschten, was bedeutet, dass politische Entscheidungen und Maßnahmen die Unterstützung der Bürger benötigen, um als legitim angesehen zu werden. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die demokratische Wahl eines Parlaments. Die Abgeordneten, die im Parlament sitzen und Gesetze verabschieden, wurden von den Bürgern gewählt und haben somit die Zustimmung und Legitimation der Wähler erhalten. Diese Zustimmung der Beherrschten ist entscheidend für die Legitimität der politischen Entscheidungen und Maßnahmen.
2. Throughput-Legitimation: Die Throughput-Legitimation bezieht sich auf die Partizipation der Beherrschten beim Prozess der Rechtssetzung. Dies bedeutet, dass die Bürger aktiv am politischen Prozess teilnehmen und Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen können. Ein Beispiel hierfür sind Volksabstimmungen oder Volksinitiativen, bei denen die Bürger direkt über politische Fragen entscheiden können. Durch solche Formen der direkten Demokratie haben die Bürger die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern und politische Entscheidungen mitzugestalten.
3. Output-Legitimation: Die Output-Legitimation basiert auf dem Prinzip der Nützlichkeit unabhängig von demokratischen Verfahren. Dies bedeutet, dass politische Maßnahmen und Entscheidungen positive Ergebnisse und Leistungen für die Gesellschaft liefern müssen, unabhängig davon, wie sie zustande gekommen sind. Ein Beispiel hierfür ist die Gesundheitspolitik einer Regierung. Wenn eine Regierung Maßnahmen ergreift, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Lebensqualität der Bürger zu steigern, wird dies von den Bürgern als legitim angesehen, da die Politik positive Ergebnisse liefert und den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht.
Demokratische Legitimation, Geld und Gemeinwohl
Unser heutiges Geldsystem ist kaum legitimiert und steht in starkem Kontrast zu den demokratischen Prinzipien von Input, Throughput und Output. Die Entscheidungen über Geldschöpfung, Verteilung und Nutzung werden häufig von wenigen, mächtigen Institutionen und Interessengruppen getroffen, ohne wirkliche Zustimmung der Beherrschten oder eine angemessene Partizipation der Bürger. Diese undurchsichtige und undemokratische Vorgehensweise führt zu einer zunehmenden Entfremdung der Bürger von politischen Prozessen und einer tiefen Skepsis gegenüber den Entscheidungsträgern. Infolgedessen entstehen massive Ungleichheiten in der Verteilung von Ressourcen und Chancen, wobei diejenigen, die bereits Macht und Reichtum besitzen, weiter davon profitieren, während die Mehrheit der Bevölkerung benachteiligt wird. Diese unfairen und undemokratischen Praktiken müssen dringend überdacht und reformiert werden, um ein demokratisches Geldsystem zu schaffen, das den Interessen und Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird und zum Gemeinwohl beiträgt.