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AutorenbildSimon Sonnenberg

Warum Geld-der-Zukunft?

Aktualisiert: 1. Juli

Dieser Grundlagentext soll die Vision des Projektes aufzeigen: Eine Landkarte, auf der Lösungen eingezeichnet werden.


Als Leitlinie dient Geldf-der-Zukunft: Geld ist eine Kulturtechnik und gemeinschaftliche Verabredung. Sie ist kein Naturgesetz, sondern menschengemacht. Und damit veränderbar. Auf dem Weg zu einer souveränen Demokratie, in der die Menschen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen.


Wir wollen sammeln, zusammentragen und verständlich aufzeigen, was schon angedacht, ausgearbeitet und teils auch schon erprobt ist. Denn wahrlich transformative Demokratieprozesse fußen in einer Synthese. In einer Sammlung von Ideen, denen eine emanzipatorische Haltung innewohnt, deren Sogwirkung Menschen inspiriert und unterschiedliche Antworten diskutiert. Bei Geldf-der-Zukunft werden Expert:innen und Macher:innen mit ihren unterschiedlichen Perspektiven zusammengeführt, ihre Beiträge interessant und verständlich kommuniziert, Kontroversen und Reibungen nicht gescheut.


Es soll ein Nachschlagewerk an Ideen entstehen, die kraftvoll dazu einladen, das wichtige Thema Geld groß und neu zu denken und für seine Emanzipation zu kämpfen.

Oikonomia und Marktwirtschaft In der ursprünglichen Bedeutung der Oikonomia regelt Wirtschaften das Zusammenleben in einem Haus. Oikos heißt „Haus“ oder „Haushalt“. Nomos heißt „Gesetz“ oder „Lehre“. Die Oikonomia ist die Theorie und Praxis des zweckmäßigen Haushaltens. Oikos haben laut Aristoteles die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle Hausbewohnerinnen zur Verfügung haben, was sie zum Leben brauchen. Damit verbunden ist also eine moralische Komponente, wie wir das Haus führen. Und heute, ist das Haus als unsere gesamte Gesellschaft zu verstehen. Die entscheidende Frage ist nun, wie teilen wir die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen den gegenüberstehenden Bedürfnissen zum Leben zu. Welche Hierarchie und welche Zielstellung wird dabei zur Leitlinie des „Haushaltens“.

 

In der ursprünglichen Oikonomia ist, gemäß Aristoteles, das Geld dabei stets Mittel zum Zweck, um dem Gemeinwohl zu dienen. Dreht sich der Haushalt jedoch um die Vermehrung des Geldes und wird dieses zum Selbstzweck, so sprechen wir eigentlich von der Chrematistik. Eine ganz grundlegende Unterscheidung, die wir bei der Betrachtung des Wirtschaftens und damit unseres Zusammenlebens in den Blick nehmen müssen.

 

Die heutige Ökonomie - oder im eigentlichen Sinne Chrematistik - dominiert die politische Landschaft und wird zugleich von Geld dominiert. Dabei kann die Dynamik dieser Wechselwirkung kaum überschätzt werden. Wer demnach Ökonomie, Gesellschaft und Demokratie nachhaltig und gerecht gestalten will, muss die „Kulturtechnik“ Geld hinterfragen. Geld als Kulturtechnik Geld ist so viel mehr als ein Tauschmittel oder eine Verrechnungseinheit. Und größer als nur Wirtschaft. Es beeinflusst unser aller Leben auf vielschichtige Art und Weise. Geld ist eine Kulturtechnik, die unserem Zusammenleben Richtung und Rahmen gibt. Oder genauer gesagt, geben kann. Geld setzt Rahmenbedingungen, die weit über ökonomische Sphären hinausgehen. Es setzt Anreize für Kooperation oder Konkurrenz. Es bedeutet „Die Freiheit in der Tasche“ (Dostojewski) oder Schuldenlast.  Es transportiert gesellschaftliche Entscheidungen. Was ist „verdient“? Was ist uns was wert? Welchen Werten geben wir Vorrang?


Es ist Kultur insofern, als darin gesellschaftlichen Vereinbarungen eine Gestalt gegeben wird. Es ist eine Technik insofern, als das Rechnen und Zählen, das Verrechnen und Vergleichen ein hilfreiches Mittel für den kulturellen Zweck ist und das Zusammenleben und erleichtert und weiterentwickelt.

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